DESY kooperiert mit indischem Forschungszentrum

Hamburger Spitzenlichtquellen für die indische Wissenschaftsgemeinde

Heute (21.12.2011) wurde im Hamburger Rathaus im Beisein der Hamburger Wissenschaftssenatorin und Zweiten Bürgermeisterin Dr. Dorothee Stapelfeldt ein Vertrag unterzeichnet, der eine indische Beteiligung an den Röntgenquellen PETRA III und FLASH festlegt. Die Vertragspartner DESY und Saha Institute of Nuclear Physics (SINP, Indien) konkretisieren damit eine Rahmenvereinbarung, die im Mai bei einem Indien-Besuch von Bundeskanzlerin Merkel geschlossen wurde. Indische Forscher bekommen für eigene und gemeinsam mit DESY durchgeführte Forschungsprojekte fünf Jahre lang jährlich über 3500 Stunden Messzeit an DESYs Forschungsanlagen zur Verfügung gestellt. Im Gegenzug beteiligt sich Indien mit insgesamt 14 Millionen Euro am Bau der Erweiterung von PETRA III, der brillantesten Synchrotronstrahlungsquelle der Welt bei DESY.

Prof. Helmut Dosch überreicht im Beisein von Hamburgs Wissenschaftssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt ein Modell einer Beschleunigerstruktur an den Vorsitzenden des Wissenschaftsrats der indischen Regierung, Prof. C.N.R. Rao, und den Direktor des Saha-Instituts, Prof. Milan Sanyal (v.l.n.r.) Prof. Helmut Dosch, Vorsitzender des DESY-Direktoriums: „Wir haben eine klassische Win-Win-Situation. Großforschung war schon immer ein Vorreiter der weltweiten Zusammenarbeit, und wir bringen an unseren Spitzenlichtquellen äußerst talentierte und engagierte Wissenschaftler aus Indien und Deutschland zusammen.“

DESYs moderne Synchrotronstrahlungsquelle PETRA III und der welterste Freie-Elektronen-Laser für weiches Röntgenlicht FLASH bieten einmalige Forschungsmöglichkeiten und ein großes Potenzial für innovative, wissenschaftliche Experimente. Sie sind deshalb extrem attraktiv für die gut entwickelte Wissenschaftsgemeinde Indiens. PETRA III, die im Jahr 2011 den regulären Nutzerbetrieb aufgenommen hat, stellt zurzeit 14 Strahlführungen für hoch-intensives Röntgenlicht für die Forschung zur Verfügung. Von 2013 bis 2014 wird die Anlage mit zwei weiteren Experimentierhallen ausgestattet, die nochmals insgesamt 10 Beamlines beheimaten werden.

Indien plant selbst den Bau einer Synchrotronstrahlungsquelle der dritten Generation für hochenergetische Photonen und ist deshalb sehr daran interessiert, junge Wissenschaftler an den DESY-Experimentieranlagen auszubilden.

Dr. Dorothee Stapelfeldt, Zweite Bürgermeisterin und Senatorin für Wissenschaft und Forschung: „Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, diese Kooperation zwischen dem DESY hier in Hamburg und dem Saha Institute of Nuclear Physics (SINP) in Kalkutta zu vereinbaren. Bereits seit einigen Jahren arbeiten indische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und das DESY zusammen. Es ist ein wichtiger Schritt, diese Zusammenarbeit nun weiter zu vertiefen und indischen Wissenschaftlern nun auch die Möglichkeit zu bieten, sich mit Experimenten zur Nano- und Materialforschung zu beteiligen. Gerade die Nanotechnologie ist eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Die Nanotechnologie hat das Potenzial, wichtige technologische Lösungsbeiträge zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit, beispielsweise der Energieversorgung und des Klimaschutzes, zu leisten. Ich bin mir sicher, dass  die Vereinbarung für beide Seiten vorteilhaft sein und viele neue Erkenntnisse bringen wird.“

Weiterhin sind DESY und das SINP im Gespräch, um Möglichkeiten für weitere Kooperationen in den Bereichen Teilchenphysik und Instrumentierung von Beschleunigeranlagen auszuloten.

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Quelle: Pressemitteilung von DESY, 21.12.2011

Siehe auch eine Pressemitteilung des Hamburger Senats in der selben Sache

TU Hamburg-Harburg: Basisinnovationen sind Forschungsschwerpunkt

(Quelle: IndienContact, 05/2011)

»DOINGWELL BY DOING GOOD«

Basisinnovationen sind Forschungsschwerpunkt

Im Rahmen des Forschungsschwerpunktes »Global Innovation« untersucht das Institut für Technologie- und Innovationsmanagement der TU Hamburg-Harburg (TIM/TUHH) seit 2006 die bisherwenig ausgeschöpften Innovationspotenziale von Schwellenländern mit einem Schwerpunkt auf Indien. Die Forscher um Prof. Cornelius Herstatt, Dr. Stephan Buse und Rajnish Tiwari interessieren sich für die Entwicklung kostengünstiger, an die lokalen Gegebenheiten angepasste Produkte für einkommensschwächere Schichten und untersuchen fortlaufend Indiens Potenziale als Outsourcing- und Offshoringziel für die Forschung und Entwicklung multinationaler Unternehmen.

Im Mittelpunkt ihrer neueren Studien stehen die Erschließung und Förderung der Innovationskraft der ländlichen Bevölkerung. Denn diese Basisinnovationen sind nicht nur kostengünstigund umweltverträglich, sondern hervorragend integrierbar in die oft defizitären Infrastrukturen ländlicher Gebiete in Entwicklungsländern.

Auf Basis der Aktivitäten von Prof. Gupta entwickelt dasTIM Kooperationsmöglichkeiten zwischen indischen Erfindern und deutschen Unternehmen, wobei das Augenmerk insbesondere auf kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) liegt. Die Kernfrage einer Kooperation ist stets, wie deutsches Produktions-undVermarktungswissen eine erfolgreiche Weiterentwicklung und Kommerzialisierung der indischen Erfindungen sowohl auf dem Heimatmarkt als auch im Ausland unterstützen kann. Deutschen KMU ermöglicht diese Form der Zusammenarbeit den Zugang zu neuen Absatzmärkten.

DasTIM organisiert gemeinsam mit dem German-Indian Round Table im Rahmen der India Week in Hamburg am 20. Oktober 2011 einen Workshop, an dem Prof. Gupta sowie andere renommierte Referenten teilnehmen werden.

Weitere Infos: www.global-innovation.net

See a local copy of the article: clipping-ic-gupta (PDF / 3,7 MB)

DAAD Study Award für indischen Studenten der TU Hamburg-Harburg

Hamburgs Bürgermeisterin besucht Graduation-Feier des NIT

02.09.2011

Hamburgs Wissenschaftssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt mit DAAD-Preisträger Vivek Ghewari aus Indien.
Hamburgs Wissenschaftssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt mit DAAD-Preisträger Vivek Ghewari aus Indien. Foto: Hauke Gilbert

Hamburgs Wissenschaftssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt ist heute Gastrednerin der Graduation-Feier des Northern Institutes of Technology Management (NIT) an der TU Hamburg im Audimax. Es ist der erste Besuch der Zweiten Bürgermeisterin am NIT. Das begehrte Abschlusszertifikat nehmen 31 Absolventen aus zehn Nationen entgegen. Zwei Jahre hatten die angehenden, vorwiegend internationalen Ingenieurinnen und Ingenieure am NIT und an der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TU Hamburg-Harburg) studiert und eine praxisnahe Doppelqualifikation in Technik und Management erhalten. Dabei konnten sie auch wertvolle Erfahrungen in Partnerunternehmen sammeln.
Wissenschaftssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt gratulierte den Absolventinnen und Absolventen und betonte den Erfolgt des NIT: „Von 32 Studienanfängerinnen und -anfängern haben 31 ihren Abschluss geschafft – eine fast hundertprozentige Erfolgsquote. Das ist im Hochschulbereich schon sehr bemerkenswert. Eine besondere Stärke der Ausbildung am NIT ist es, dass die Studierenden neben technischen und betriebswirtschaftlichen Kompetenzen auch ethische Grundlagen als Leitlinien unternehmerischen Handelns vermittelt bekommen. Von den hier gemachten Erfahrungen werden sie im weiteren Berufsleben profitieren können.“ […]

Im Rahmen der Feierstunde überreichte Senatorin Dr. Stapelfeldt auch den renommierten DAAD Study Award des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes (DAAD). Den mit 1.000 Euro dotierten Preis erhielt der 24-jährige Vivek Ghewari aus Indien für seine hervorragenden Studienleistungen und aufgrund seiner besonderen interkulturellen Offenheit und seines Engagements im studienbegleitenden Umfeld.

Vivek Ghewari ist Stipendiat der Leopold Kostal GmbH & Co. KG, wo er bereits während seines Studiums Praxisluft schnuppern konnte. Das in der vierten Generation geführte Familienunternehmen mit Hauptsitz in Lüdenscheid und weltweit etwa 12.000 Mitarbeitern in 17 Ländern fördert den talentierten indischen Studenten bereits seit Beginn seines Studiums. Aufgrund der hervorragenden Erfahrungen mit Vivek Ghewari erwägt die Kostal GmbH, auch weiterhin Stipendien am NIT zu vergeben.
Seine Zukunft sieht der DAAD-Preisträger im Sektor der erneuerbaren Energien. So möchte Ghewari die Standortplanung neuer Projekte auf diesem Gebiet sowie den Aufbau der dafür benötigten logistischen Netzwerke vorantreiben. Dabei ist ihm soziales Engagement ebenso wichtig wie seine Karriere. „Ich könnte mir vorstellen, in einigen Jahren einen Kindergarten oder eine Schule in meinem Heimatland aufzubauen“, sagt er. Privat findet Vivek Ghewari seine Ruhe und Kraft im Yoga.

Für weitere Informationen:
NIT Marketing & PR Department
Daphna Horwitz, Dörthe Grötsch
Tel: 040 – 42878 – 3788
daphna.horwitz@nithh.de
doerthe.groetsch@nitthh.de


TUHH – Pressestelle
Jutta Katharina Werner
E-Mail: j.werner@tu-harburg.de
Tel.: +49 40 / 428 78 – 4321
Fax: +49 40 / 428 78 – 2070

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