Indien: „Ausländische Konzerne drohen mit Aus von Investitionen“

Laut einem Bericht des Hamburger Abendblatts (3. April 2012):

Indien will längst abgeschlossene Firmenübernahmen auch rückwirkend besteuern: Zahlreiche ausländische Konzerne drohen der indischen Regierung damit, wegen der jüngsten Steuerpläne den Investitionshahn abzudrehen. In der bislang massivsten Kritik an der Politik des Schwellenlandes haben sieben Wirtschaftsverbände in einem Brief an Ministerpräsident Manmohan Singh angekündigt, ihr Engagement zu überdenken. Die Organisationen vertreten insgesamt mehr als 250.000 ausländische Firmen mit einem Umsatz von zusammen mehr als sechs Billionen Dollar. […]

Link zum vollen Bericht…

Einen ausführlicheren englischsprachigen Bericht finden Sie hier.

Eine „Mahatma-Gandhi-Brücke“ in Hamburg und die „unsichtbare Hand“ von Adam Smith

In der anhaltenden Diskussion um die Umbenennung der Sandtorhafen-Klappbrücke in die Mahatma-Gandhi-Brücke hat das Hamburger Abendblatt (30.03.2012) jetzt mit Herrn Dipanker Sinha-Roy erfreulicherweise einen der Initiatoren der Mahatma-Gandhi-Gedenkinitiative zu Wort kommen lassen und berichtet:

Dipanker Sinha-Roy ist irritiert. Vor Jahren hatte der gebürtige Inder vom Mahatma Gandhi Memorial Committee Unterschriften für eine Mahatma-Gandhi-Straße gesammelt. 9500 Hamburger haben unterschrieben, wollen so an den indischen Unabhängigkeitskämpfer erinnern. Die HafenCity-Bewohner aber wollen diesen Namen nicht. „Die HafenCity ist kein Dorf, sondern ein prominenter, internationaler Ort in Hamburg. Mahatma Gandhi gehört zur HafenCity, er gehört zur Welt“, sagt Herr Sinha-Roy. (Hamburger Abendblatt, 30.03.2012)

Es ist  interessant zu sehen, wie eine langjährige Initiative („Mahatma Gandhi Memorial Committee“) unterstützt von 9.500 Bürgerinnen und Bürgern von einer deutlich kleineren dafür aber lautstark protestierenden Gruppe von rund 100 Teilnehmern beinahe (oder demnächst vielleicht tatsächlich) unterminiert werden kann, indem die Letztere durch  medienwirksam organisierte Proteste politische Aufmerksamkeit auf sich zieht. Das erinnert an den Ansatz der „unsichtbaren Hand“, der von Adam Smith, dem Gründungsvater der Naktionalökonomie geprägt wurde:

Ein interessanter Aspekt ist, dass Smith vor „Gefährdung des einfachen Systems der natürlichen Freiheit“ durch gut organisierte, privilegiensuchende Interessengruppen warnte. Aufbauend auf Smiths Erkenntnisse hat Milton Friedman, ein mit Nobelpreis ausgezeichneter US Nationalökonom, den Ansatz der unsichtbaren Hand erweitert […]. Auch Friedman bemängelt, dass: „in a political system, small concentrated interests have far greater power than widely dispersed diffused interests“ (Friedman, 1981, S.12).

(Quelle: Tiwari, R. (2002): Die unsichtbare Hand: Eine kritische Analyse des Ansatzes Adam Smiths  zur Lösung Doppelter Kontingenz, Universität Hamburg, S. 10 f).

Für sich genommen scheint die Kontroverse um die Mahatma-Gandhi-Brücke in Hamburg eher „unwürdig“, denn Mahatma Gandhi, der seine Werte und Ideale alleine aus Überzeugung (und nicht in der Hoffnung auf Ehrungen) auch selber vorlebte und bereits vor über 64 Jahren den Kugeln eines Nationalisten in Indien zum Opfer fiel, ist kaum auf Ehrung durch die Nachwelt angewiesen. Die Widmung dieser Brücke an (oder generell eine Ehrung von) Mahatma Gandhi zeichnet im Grunde genommen daher auch weniger den Mahatma und vielmehr die Freie und Hansestadt Hamburg aus, da sie sich und ihre Bürgerinnen und Bürger aber auch die zahlreichen Touristen aus aller Welt an die Ideale (z.B. ein friedliches Miteinander, Gewaltlosigkeit und Toleranz) und das Leben Gandhis erinnert und ein Zeichen der Offenheit setzt.

Das Hamburger Abendblatt (29.03.2012) zitiert eine interessante wie bemerkenswerte Aussage aus einem Gespräch mit Frau Conceicao Feist vom Netzwerk HafenCity: >> Es sei „seltsam“, dass eine Mahatma-Gandhi-Brücke auf den zukünftigen Platz der deutschen Einheit vor der Elbphilharmonie führe <<. Eine ähnliche Argumentationslinie wird auch in einer Pressemitteilung des Netzwerk HafenCity (vom 20.03.2012) verfolgt. Dort heißt es wörtlich:

Die Absicht, die Frei- und Treppenflächen vor der Elbphilharmonie “Platz der Deutschen Einheit“ zu benennen, wird dagegen von der Arbeitsgruppe positiv gesehen. „In diesem Zusammenhang ist die Umbenennung der Mahatma-Gandhi-Brücke für uns wieder in den Vordergrund getreten.

Verträgt sich also ein Platz der „Deutschen“ Einheit nicht mit (dem Inder) Mahatma Gandhi; oder versteht man diese Sätze nicht richtig? Ist das etwa der wahre Grund des Protestes? Ist das der Grund, dass die Pressemitteilung einen anderen „angemessenen“ Platz als eine Brücke vor dem Platz der Deutschen Einheit für Gandhi befürwortet?

Es stellt sich damit auch die Frage, welches Zeichen die protestierenden „Lokalpatrioten(?)“ in die Welt setzen wollen, wenn in der weltoffenen Hanse- und Hafenstadt Hamburg die Erinerung an einen Friedensapostel wie Mahatma Gandhi am Widerstand einiger (Wut?-)Bürger scheitert. Und dies einige Wochen vor dem 823. Hamburger Hafengeburtstag, zu dem Indien als Partnerland eingeladen ist…. Die Bundesrepublik Deutschland und Indien feiern unter dem Motto „Germany and India: Infinite Opportunities“ ihre bereits 60 Jahre bestehenden diplomatischen Beziehungen. Gerade geht ein „Deutschland-Jahr“ in Indien zu Ende. Im Mai wird das „Indien-Jahr“ in Deutschland mit einer Auftaktveranstaltung in Hamburg eröffnet. Dazu liefert die unschöne Diskussion um die Mahatma-Gandhi-Brücke jetzt die „perfekte“ Vorlage…

Die Umbenennung der Brücke in die Mahatma-Gandhi-Brücke hätte eigentlich auch eine ausdrückliche Botschaft der Freundschaft an die aufstrebende Wirtschaftsmacht Indien geliefert, mit der das hanseatische Handelsvolumen in den letzten 8 Jahren sich beinahe verdreifacht hat. Auch der bilaterale Handel zwischen Deutschland und Indien wächst seit Jahren überdurchschnittlich stark. Welche Botschaft jetzt mit dieser eher unschönen Diskussion übermittelt wird, mag man sich eher nicht vorstellen.

Kleinkraftwerke in Indien: „Licht für die Ärmsten“

In der neuen Ausgabe von Zeit Wissen (2/2012) berichtet der preisgekrönte Wissenschaftsjournalist Thomas Häusler über ein sog. „soziales Unternehmen“ aus dem Bundesstaat Bihar in Indien:

Die indische Firma Husk Power Systems baut Kleinkraftwerke, die bezahlbaren Strom für die arme Landbevölkerung produzieren – und liefert damit ein Modell für eine neue Entwicklungshilfe durch „soziale Unternehmen“.

In diesem Zusammenhang berichtet er auch über die Chancen, die sich für Unternehmen öffnen, wenn Innovationskraft vor Ort genutzt wird. Der Autor zitiert in diesem Zusammenhang auch Rajnish Tiwari, Leiter des GIRT Hamburg und Wissenschaftler an der TU Hamburg-Harburg, mit den Worten, „dass es sinnvoll sein könne, nicht nur immer leistungsfähigere Produkte herzustellen, sondern auch günstigere, um neue Käuferschichten zu erschließen.“

[…] Bisher kamen die günstigen Produkte, die es bis auf die westlichen Märkte geschafft haben, zwar nicht von sozialen Unternehmen, sondern von herkömmlichen Konzernen im Süden. Doch Innovationsforscher Tiwari sieht im Segment der sozialen Unternehmen eine Innovationskraft entstehen, die künftig in den Norden ausstrahlen könnte. „Dabei darf man nicht nur an Produkte denken, sondern muss auch clevere Geschäftsmodelle in Betracht ziehen.“  […]

Kompletten Artikel lesen:

http://www.zeit.de/zeit-wissen/2012/02/Indien-Husk-Power-System/komplettansicht

India Festival Hamburg: Mai 2012

Quelle: http://www.india-festival-hamburg.de/

INDIEN FESTIVAL – EIN BUNTES PROGRAMM FÜR ALLE SINNE!
INDIEN GANZ NAH IN HAMBURG:

In diesem Jahr ist das exotische und faszinierende Indien Partnerland des 823. HAFENGEBURTSTAG HAMBURG und präsentiert an der Uferpromenade, nahe der Altonaer Fischauktionshalle am St. Pauli Fischmarkt ein vielfältiges Programm.

Freitag, 11. Mai bis Sonntag, 13. Mai 2012
10:00 – 23:00 Uhr (Fr & Sa) // 10:00 – 18:00 Uhr (So)

BÜHNENPROGRAMM
Täglich Tanz und bunte Shows von dem vielseitigen Subkontinent

DAS MINISTERIUM FÜR AYURVEDA, YOGA & NATUROPATHY, UNNANI, SIDDHA, HOMÖOPATHIE (AYUSH)
demonstriert den Besuchern anschaulich die  6 traditionellen Indischen alternativen Heilmethoden.

EXPORT PROMOTION COUNCIL FOR HANDICRAFT (EPCH)

Die indische Exportförderung für Handwerk und Kunsthandwerk zeigt Kunsthandwerk und Handwerkskünstler auf einem aufregenden Markt.

INDIA TOURISM – „INCREDIBLE !NDIA“
Informiert über erlebnisreiche Reisen nach und durch Indien – geniessen Sie die Vielfalt des Kontinents

DAS DEUTSCHE ELEKTRONEN SYNCHROTRON (DESY) und FAIR,
Institute für Teilchenphysik machen – gemeinsam mit indischen Kollegen – die komplizierte Wissenschaft für die Gäste anschaulich.
Preisausschreiben mit vielen „indischen“ Gewinnen.

DAS SCHIFFAHRT-MINISTERIUM UND DIE INDISCHE UNIVERSITÄT FÜR MEERESKUNDE
Sind beide präsent und informieren über indische Häfen und Meereskunde.

INDISCHE KÜCHE
Drei renommierte indische Restaurants laden zu leckeren indischen Speisen und Getränken ein: Shalimar und Shikara (Hamburg), Taj Mahal (Ahrensburg).

Änderungen vorbehalten – Weitere Informationen so bald diese vorliegen.

Für weitere und ggf. aktualisierte Infos: http://www.india-festival-hamburg.de/

Protest gegen „Mahatma-Gandhi-Brücke“ in Hamburg

Eine Gruppe von Anwohnern in Hamburg protestiert mit fragwürdigen Argumenten gegen die Umbenennung einer Brücke in die „Mahatma-Gandhi-Brücke“, die erst im Mai 2011 von den Behörden der Freie und Hansestadt Hamburg beschlossen worden war.

Wie das Hamburger Abendblatt (20.03.2012) berichtet:

Die Mahatma-Gandhi-Brücke hieß bis vor Kurzem ganz gewöhnlich Sandtorhafen-Klappbrücke, und das war auch gut so, finden Conceicao Feist, Susanne Wegener und ihre Mitstreiter vom Netzwerk Hafen-City. Dass die Klappbrücke an der Elbphilharmonie nun nach dem indischen Unabhängigkeitskämpfer benannt wurde, passe nicht. „Das hat keinen Bezug zur Geschichte des Hamburger Hafens, der an dieser Stelle seinen Ursprung hat“, findet Feist. „Es ist unerträglich, dass der wichtige Mahatma Gandhi mit einer Klappbrücke geehrt wird.“ […] Sie wünschen sich traditionellere, hamburgische Namen mit geschichtlichen Bezügen zu ihrem Stadtteil.

Laut einem Bericht der Bild-Zeitung (8. Januar 2012) zählt die Initiative 100 Mitglieder.

Weiterführende Quellen: